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Todlicher Regen
Zitronen und Essig, das berühmte Münchner Bier und sogar der Kaffee sind sauer. Das macht dem Menschen nichts aus. Im Gegenteil. Kaffee und Bier sind die Lieblingsgetr?nke der Deutschen. Und wenn es keine Zitronen und keinen Essig g?be, w?ren viele Speisen alles andere als ein Genu?。
Nicht nur bestimmte Speisen und Getr?nke sind sauer. Auch Regen, z.B. ganz normaler, sauberer Regen, ist ungef?hr so sauer wie Milch. In Südnorwegen ist der Regen manchmal so sauer wie Münchner Bier. In Westnorwegen regnete es eines Tages sogar ?Essigwasser“ und in Schottland wurde 1874 der sauerste Regen der Welt gemessen: Er war so sauer wie eine Zitrone.
Essig- und Zitronenregen sind natürlich kein Genu?。 Für Fische sind sie sogar t?dlich. In Norwegen etwa sind Tausende von Seen durch den Regen so sauer geworden, dass in ihnen kein einziger Fisch mehr lebt. Regenwasser kann aber nicht nur Fische t?ten. Auch B?ume sterben, wenn der Regen zu sauer ist. Im Grenzgebiet zwischen Polen und der Tschechoslowakei, aber auch in der Bundesrepublik und anderen L?ndern gibt es heute schon gro?e Fl?chen, wo nur noch tote, braune Baumst?mme stehen und daran erinnern, dass dort früher grüne Fichtenw?lder waren.
Die Frage, wie der t?dlich-saure Regen entsteht, ist schnell beantwortet. Wenn irgendwo Benzin, ?ll oder Kohle verbrannt werden, entwickeln sich Gase, die unter anderem Schwefeldioxid enthalten. Schwefeldioxid bildet mit dem Wasserdampf in der Luft schweflige S?ure, und die macht den Regen so sauer und damit giftig.
Autos und Haushalte, vor allem aber die meisten Fabriken verbrennen Benzin, ?l oder Kohle. Deshalb entsteht Schwefeldioxid in besonders gro?en Mengen in Mittelengland, im Ruhrgebiet, im Süden der DDR, in Südpolen und in der Tschechoslowakei, weil es dort viel Industrie gibt. Diese Gebiete vergiften auch die W?lder und Seen in Norwegen und Schweden. Um die Umwelt in England und Mitteleuropa zu schützen, mussten n?mlich bestimmte Fabriken Schornsteine von der H?he des Eiffelturms bauen. Sie blasen das Gas m?glichst hoch in die Luft, und der Wind transportiert es manchmal nur hundert, manchmal aber mehrere tausend Kilometer weit.
Hohe Schornsteine konnten das Problem also nicht l?sen. Und doch br?uchten kien Fisch und kein Baum mehr zu sterben, wenn man die sch?dlichen Gase beseitigte und nicht mehr in die Luft blasen würde. Technische Schwierigkeiten gibt es dabei nicht. Aber die Beseitigung der Gase ist teuer. Deshalb k?nnen W?lder und Gew?sser nur gerettet werden, wenn man durch sch?rfere Gesetze für reinere Luft und sauberen Regen sorgt.